Viele Menschen, die gerne Wein trinken, denken sich: „Kann ich das nicht auch selbst machen?“ Definitiv! In manchen Ländern wie Saudi-Arabien oder dem Iran, in denen der Verkauf von Alkohol verboten ist, hat das häusliche Brauen und Keltern eine große Tradition. Im deutschsprachigen Raum ist Alkohol sehr günstig und weitflächig zu haben, weshalb die Heimbrautradition hier nicht mehr so ausgeprägt ist wie früher. Doch steigende Strom- und Energiepreise verlangen nach Sparmaßnahmen, zudem ist die Herstellung von Wein zu Hause nicht nur günstig, sondern auch nachhaltiger und umweltschonender als der Kauf importierter Industrieweine. Wie funktioniert dieses spannende Hobby und was macht es so klimaverträglich?
Jahrhundertealte Tradition
Wein selber machen gehört zu den Hobbys, die einfach zu lernen, aber schwierig zu meistern sind. Im Grunde muss nur Zucker mit Wasser und Hefe vermischt werden. Dieses Gemisch muss bei Raumtemperatur für zwei bis sechs Wochen gären, das bedeutet, es muss verschlossen sein, aber einen Gärspund haben, über den ausgestoßene Gase entweichen können. So wird Kohlenstoffdioxid und Wasser umgesetzt und Alkohol entsteht. Sobald keine Gärbläschen mehr im Behälter aufsteigen, ist die Gärung abgeschlossen und der hauseigene Fruchtwein ist fertig.
Von der Traube bis zur Karotte
Prinzipiell kann alles genommen werden, was irgendwie Zucker enthält. Schnapsbrenner nehmen zuweilen sogar Cornflakes und Raffinadezucker, um ihren Wein zu machen und diesen dann zu brennen. Will man aber einen leckeren Fruchtwein erhalten, sollte man auch eine schöne Komposition aus Früchten, etwa Honig und Apfel, Himbeeren und Banane oder Pflaume und Holunder wählen. Auch Einfruchtweine sind möglich. Nachhaltig ist das, wenn man auch Streuobst, Apfelreste oder Schalen mit verwertet und immer die abgestorbene Hefe und die übrigen Fruchtstücke auf den Kompost gibt. Dann heißt es nur noch: In Vino Fructifero Veritas!